Das Ziel der Arbeitsgruppe Funktionelle Nukleinsäuren – Aptamere ist vor allem die Entwicklung neuer innovativer Produkte auf der Basis von Aptameren. Dies beinhaltet sowohl die Generierung, Synthese und Funktionalisierung von Aptameren sowie deren Integration in unterschiedliche Anwendungen. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie und Forschungseinrichtungen angestrebt.
Aptamere sind in erster Linie kurze, einzelsträngige DNA- und RNA-Moleküle mit der besonderen Eigenschaft, Zielmoleküle ähnlich wie Antikörper hochaffin und hochspezifisch zu binden. Die äußerst breiten Einsatzmöglichkeiten von Aptameren in analytischen, diagnostischen und therapeutischen Anwendungen machen sie zu sehr universellen Bindemolekülen.
Einzelne Schwerpunkte sind die Generierung von neuen Aptameren mittels eines automatisierten In-Vitro-Selektionverfahrens und eines effizienten Monitoring- und Managing-Verfahrens sowie die Entwicklung von aptamerbasierten Nachweisverfahren, wie beispielsweise Streifentests oder sogenannte Aptasensoren.
Das Ziel des APTACHIP-Projekts ist die Entwicklung eines Aptamer-basierten Biosensors, welcher die Echtzeitmessung von biochemischen Spezies im Wachstumsmedium eines Bioreaktors erlaubt. Zur Demonstration der Funktionalität (Machbarkeitsbeweis) wird der Aptasensor zunächst zum Nachweis von monoklonalen Antikörpern ausgerichtet. Ein solcher Biosensor kann zukünftig für den quantitativen Nachweis verschiedener chemischer Spezies dienen und vor allem für die Optimierung der Nährstoffversorgung eines Bioreaktors genutzt werden. Neben dem Bioreaktormarkt soll das Aptasensor-Konzept durch weitere FuE-Leistungen im Projektanschluss auch an den Einsatz in den Bereichen Wasserkontrolle, Lebensmittelsicherheit sowie industrielle Prozesskontrolle angepasst werden.