Binder

Die Komplexität des menschlichen Proteome reicht voraussichtlich von hunderttausend bis zu mehreren Millionen verschiedenen Proteinmolekülen. In Bezug auf die Dateninterpretation wird die Situation zusätzlich durch die Tatsachen kompliziert, dass nicht für jedes Protein von mehrzelligen Organismen die Funktion bekannt ist und dass es verschiedene Funktionen gibt, die von Strukturvariationen oder interagierenden Partnern abhängig sind. Darüber hinaus ist der dynamische Bereich der Proteinexpression sehr groß.

Bei Antikörper Mikroarrays werden Antikörper immobilisiert. Nach der Inkubation mit Gewebelysat oder Serum wird die Bindung von Proteinen an die Antikörper entweder direkt detektiert durch das »Anfärben« der Serumproteine oder mit geeigneten Detektionsantikörper. Der prinzipielle Aufbau entspricht dabei einem Sandwich-Assay wie beim ELISA. Neben Antikörpern können auch andere Klassen an »Bindern« wie z.B. Aptamere oder Anticaline dafür verwendet werden.

Ziel der Verwendung von Antikörper-Mikroarrays ist die Analyse von Variationen der tatsächlichen Protein-Häufigkeit, des Auftretens von Isoformen und anderer struktureller Variationen. Die grundlegenden technischen Prozesse wie z.B. geeignete Oberflächen, das Blocken der Oberfläche um unspezifische Bindung zu verhindern sowie Protokolle die eine reproduzierbare und zuverlässige Analyse ermöglichen, sind am Institut etabliert. Die Antikörperauswahl erfolgt in Kooperationen mit Firmenpartnern. Ergänzend zu den Analysen mittels Antikörper Mikroarrays können die Transkripte mittels real-time PCR oder physikalischen Parametern bestimmt werden.