EpiCoV2020 – Epitop-basierte serologische Diagnostik für SARS-CoV-2
Bei der serologischen Diagnostik von COVID-19 ist es eine besondere Herausforderung gegen einen hohen Hintergrund von anderen Coronavirus-Infektionen eine spezifische Diagnose zu stellen. Genom und damit Proteine der verschiedensten Coronaviren sind bis zu 50 Prozent identisch. Ein effizientes Screening mit ganzen Hüllproteinen ist daher in der Regel immer mit dem Risiko einer hohen und variablen Zahl von falsch positiven Ergebnissen verbunden.
Coronavirus spezifische Epitope zu identifizieren, daran arbeiten im Projekt EpiCoV2020 die Arbeitsgruppen Liganden-Entwicklung und Zell-funktionale Bildanalyse des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI und die Abteilung Molekulare und Zelluläre Bioanalytik des Fraunhofer IZI-Institutsteils Bioanalytik und Bioprozesse. Weiterer Projektpartner ist das städtische Klinikum St. Georg in Leipzig. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Im Rahmen von EpiCoV2020 sollen Epitope, das sind in diesem Fall die von Patienten-Antikörpern erkannten Bindestellen auf Corona-Virusproteinen, identifiziert werden. Die Epitope, die sich zum spezifischen Nachweis von Antikörpern gegen verschiedene Corona-Viren eignen, werden in einem weiteren Schritt zur Analyse von Seren hunderter Patienten einer klinischen Studie (Covidval) und auch der Biobank des Klinikums St. Georg in Leipzig verwendet. Eine Vorimmunisierung, d.h. das Vorhandensein von Antikörpern gegen andere Coronaviren sowie die zeitliche Entwicklung der IgM-, IgG- und IgA-Antwort für individuelle Epitope sollen so untersucht werden. Nicht erst am Ende, sondern sobald wie möglich sollen die Erkenntnisse in ein praxistaugliches Testverfahren überführt werden, das weltweit schnell und reproduzierbar herstellbar ist und so zu einer wesentlich verbesserten serologischen Diagnostik beitragen.