Keimlastreduzierung und Mikrobielle Analyse

Inaktivierungsstrategien zur Keimlastreduzierung (AMPs)

Zitzengummi eines Melkgeschirrs, innen beschichtet mit Patent-AMP (O1)
© Fraunhofer IZI-BB
Zitzengummi eines Melkgeschirrs, innen beschichtet mit Patent-AMP (O1)

Mit Hilfe von antimikrobiellen Peptiden (AMPs) können Oberflächen mit einer bioziden Wirkung ausgestattet werden. Dafür werden nicht-toxische AMPs, synthetischen oder natürlichen Ursprungs, auf den jeweiligen Materialien immobilisiert. Durch die Anwendung der AMPs in Medizinprodukten, wie z.B. in Wundauflagen, kann der Einsatz von Antibiotika eingeschränkt werden. Die Keimlast wird somit reduziert ohne drohende Resistenzen zu fördern.

Leistungsangebot:

  • Kopplung von Peptiden an gewünschte Oberfläche mittels affiner oder kovalenter Bindung
  • Kopplung über »Hilfsmatrices« auf schwierigen Substraten
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Mikrobielle Analyse

Die aktuelle Keimbelastung bakterieller Erreger im humanmedizinischen als auch im veterinärmedizinischen Bereich bzw. am Übergang vom Tier zum Menschen und nicht zuletzt die multiresistent auftretenden Erreger, erfordern neue effektive Maßnahmen in der Bekämpfung sowie Diagnostik dieser Keime.

Eine Basis hierfür bieten hoch spezifische Antigene aus den entsprechenden Erregerspezies, die aus einem infektionsrelevanten Transkriptom isoliert wurden. Situationsabhängig, werden hierbei mRNAs aus den Erregern über Microarrays isoliert und deren Expressionsprodukte immunologisch charakterisiert. Nur die in einem infektiösen Geschehen tatsächlich aktiven Gene bzw. deren Transkriptionsprodukte in Form von mRNA dienen somit als Basis für die Antigenidentifizierung. Das Verfahren ist schnell, effektiv und kommt mit wenigen Reinigungsschritten aus.

Darüber hinaus leiten sich aus den Entwicklungen neue Werkzeuge für die Immundiagnostik (bspw. hoch spezifische Antikörper) sowie neue Möglichkeiten der selektiven Impfstoffgenerierung ab. Die Methode ist auf jeden Keim übertragbar und wurde bereits auf unterschiedliche Pathogene wie beispielsweise Salmonella, Campylobacter, Staphylococcus, Klebsiella, Neisseria, Pseudomonas, Streptococcus und Clostridium angewendet.

Methoden & Geräte

  • Prokaryontische cDNA-Expressions-Bibliotheken
  • Phage Display
  • Mikrobielle Knock-Out-Mutanten

Geräte

  • Anaerobe Glovebox